Lugauer - Skitour über Gespitzter Stein

08.01.2022

Der Lugauer mit 2.217m wird auch das steirische Matterhorn genannt. Die Skitour über den Gspitzer Stein in der Radmer ist eine wunderbare alpine Begehung für versierte Bergsteiger, die nicht die Standardroute und den Trubel suchen.  

SKITOUR LUGAUER PLAN ÜBER GSPITZER STEIN

Kombinierte Skitour mit Steigeisen, Pickel, Helm und ausgesetzten Stellen (eventuell Seilsicherung notwendig) ca. 11,6km und 1368 Höhenmeter

Kennt ihr das, wenn ihr mal wieder ein besonderes Projekt machen wollt und nicht nur irgendein Skitouren-Hügal? So ein Projekt war der Lugauer für mich. Vor 10 Jahren habe ich diesen fantastischen Berg zum ersten mal gesehen und seit 3 Jahren hab ich ihn immer wieder im Winter mit der "Gspitzer Stein Variante" im Focus gehabt, Karten studiert, Berichte gelesen, Bedingungen eingeholt. Dieses mal hat es geklappt.

Der Start für die Tour begann um 7:30 in der Radmer an der Hasel. Die Tour über "Gspitzer Stein" ist auch auf den Wegtafeln im Ort angeschrieben und im Wald lässt sich die Markierung sehr gut finden. Von der Radmer weg konnte man noch gut mit den Fellen los gehen. Bei der 1000er Höhenmeter Schichtlinie kreuzt man eine Forststraße, ab dort fängt das Blockgelände an, sprich Skier auf den Rücken und eventuell Steigeisen auf die Skischuhe. Man folgt dem Weg und kommt zu der sich aufstellenden Wand. 

Hier habe ich den Einstieg in das berüchtigte Band gesucht, aber nicht gleich gefunden. Manchmal lohnt es sich um die Ecke zu sehen. Weil ich das nicht tat, stand ich mit einigen Fragezeichen vor der ca. 30m hohen Felswand. Ich dachte entweder geht es jetzt links in eine Felskletterei so im 4,5 Grad oder rechts gäbe es einen Grassbüschelriss so ca. 15 bis 20m zu einem Baum, auf den man Stand bauen könnte. Ich versuchte die Variante mit dem Grassbüschelriss und meine beiden Gully-Eisgeräte schienen gut zu halten, jedoch ist meine Drytooling-Technik mies. Alleine und Solo ohne Seilsicherung kam ich in der Senkrechte jedoch nicht weit und musste nach 5m wieder abbrechen. Überschreitet man den Umkehrpunkt beim Klettern gibt es kein zurück und ich hatte keine Lust in dem Gelände 15m abzusegeln. Ich musste mit einem schmunzeln an Kurt Alberts Worte denken: "Des ist aber ganz schön schwierig?" Was lernt man daraus - bei zuviel Grass sollte man keinen gefährlichen Sport ausüben. 

Der Verhauer kostete mir sicher eine schwache Stunde. Ich suchte eine Alternative und ging die Wand ca. 50m weiter. Um die Ecke fand ich einen easy-cheesy Hang, der direkt auf das Band führt. Das Band ist ein abschüssiger schmaler Pfad und man sollte nicht ausrutschen. Wenn man trittfest ist, dann ist es kein Problem. An dieser Stelle bietet sich jedoch die Seilsicherung für nicht so wackelfeste Partner an. Bohrhaken dafür sind alle paar Meter vorhanden. 

Ich freute mich, die Schlüsselstelle geschafft zu haben, da ich ja vorher nicht genau wusste was mich erwartet. Nun sollte der restliche Weg bis zum Gipfel machbar sein. Ich deponierte vor der Lugauer Plan noch etwas Material und dann ging es 500Hm bis zum Skidepot. Während des Aufstiegs in der Lugauer Plan bemerkte ich, dass ich erstens der einzige Skitourengeher an diesem Tag war und das im oberen Bereich etwas Triebschnee lag. Wo hat man mal den Rummel an Skitourengehern wenn man ein paar Sicherungsbuddy braucht? Na egal, die Einsamkeit ist auch schön, aber super passives Verhalten war angesagt. Die Lugauerplan war so wie der Gspitzte Stein kaum gespurt, also doppelte Arbeit an dem Berg. Am Skidepot schnallte ich wieder Steigeisen an, sicher ist sicher. Dann ging es bis zum Gipfel über einen ausgesetzten Grat. Eine wunderbare Begehung, wären mir nicht die Hände vom Steigeisenmontieren furchtbar eingefroren. Ich packte sogar meine Fäustlinge aus und brauchte eine halbe Stunde, damit die Wärme wieder da war. Sowas ist echt ungut. Am Gipfel gab es dann nur einen lauten Jodler und einen Eintrag ins Gipfelbuch. Das Wetter hat super gehalten und ich konnte die volle Kulisse bestaunen. Die Abfahrt versuchte ich im oberen Teil sehr passiv anzulegen, als es flacher wurde waren die Schwünge unbeschwerter. Das Wetter schlug gerade um und es begann zu schneien, also ging es über die Aufstiegsroute wieder hinunter. 

FAZIT: Eine wirklich tolle alpine Tour und das im schneearmen Osten mit dem üblichen Altwiesen-Problemen. Die vielen Wechsel von Steigeisen und Skiern bzw. das durchgehende Vorspuren und Gehen im tiefen Schnee machen die (wenigen) 1300 Höhenmeter ganz schön zach und sollten beim Zeitmanagement nicht unterschätzt werden. Ein toller Abschluss der aktuell nicht so wirklich spannenden Weihnachtsferien.


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MAG. GABRIEL ALEXANDER
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