
Mitteralmturm Westkante

Mitteralmturm 1710m 360 Klettermeter, 4 Grad (obl.),
Erstbegangen 1920 Alpine Absicherung mit einigen Bohr- und Schlaghaken
Es gibt sie noch – die stillen, einsamen Plätze in den Alpen.
Die Kredenzien dafür sind meistens etwas längere Zustiege, alpine Absicherungen mit mobilem Sicherungsverständnis und etwas kompliziertere Abseilaktionen beim Abstieg. So eine Tour ist der Mitteralmturm – schön dass es das noch gibt, den Individualsportarten produzieren ihren Mehrwert durch das nicht Vorhandensein von Menschenansammlungen.
Genug philosophiert – der Zustieg zum Mitteralmturm im Hochschwabgebiet kann in 1,5-2h bewältigt werden, also eigentlich von der Fölzlalm die schnellst möglich erreichbare Kletterlinie. Man verlässt den Weg und muss sich dann seinen Weg durch den Wald bahnen bis man den Wandfuß erreicht, wo die Tour an einem Pfeiler mit drei Bohrhaken gut einsehbar ist. Die Tour wurde 1920 erstbegangen, wodurch die Schwierigkeiten im 3,4 Grad sicherlich um einen halben bis ganzen Grad unterbewertet sind. Unter Kritik der Community wurde die Tour etwas nachsaniert, wobei es sich dabei wirklich um Orientierungs-Bohrhaken handelt. Der 4 Grad muss obligat geklettert werden können, an den schwierigen Stellen findet man Schlag- und Bohrhaken vor. Dazwischen muss man sich selbst zu helfen wissen. Es gibt nichts Schöneres als eine Klettertour direkt am Gipfel zu beenden bzw. das Gipfelkreuz stellt den letzten Standplatz dar. Das Kreuz des Mitteralmturms ist nur mittels Kletterns erreichbar. Der Abstiegsweg im 1 Grad schaut am Anfang etwas verwegen aus, entpuppt sich dann aber als logische Linie, wo man ab und zu die Hände verwenden muss, ansonsten führt der Weg flüssig auf die andere Seite, wo man nach dem Winklerturm zu der Abseilschlucht kommt.