Mojstrovka Nordwand

21.08.2023

Großes alpines Abenteuer für uns und auf den Spuren einer starken Frau als Erstbegeherin.

GIPFEL: GROßE MOJSTROVKA 2.366m

TOUR: SMER DEBELAKOVE (655m, R2+, 4-5 Grad / 5 obl.)

ERSTBEGEHUNG: Mira Marko Debelak 1930 

Die Slowenischen Alpen gelten (noch) als einsame und stille Gegend. Ich denke, solange keine Erschließungswelle kommt, wird das auch noch einige Zeit so bleiben. Ein guter Grund den julischen Alpen am Ferra Augusta Wochenende einen Besuch abzustatten und bei 35 Grad Hitze in einer Nordwand zu klettern. Die Smer Debelakove ist laut Beschreibung ein viel begangener Klassiker mit 450 Klettermeter. Die Beschreibung hatte leider bei genauer Durchsicht jedenfalls einige Tücken, die ich hier anführen möchte. Aber im Nachhinein ist man immer etwas schlauer.

Der Zustieg vom Vrsic Pass ist anfangs leicht, bis man den Jägersteig erreicht. Dieser ist steil und exponiert, also mit Vorsicht zu begehen. Auch der Einstieg in der großen Wand ist nicht ganz einfach zu finden. Die Reepschüre im Stand helfen dabei. Wenn man die Meterangaben im Klettertopo zusammenzählt, dann kommt man auf eine Gesamtlänge von 655m. Das sollte bei dieser hochalpinen Unternehmung beachtet werden. Wieso die Tour mit 450 Meter angegeben wird, weiß ich nicht. Vielleicht sind die reinen Höhenmeter gemeint? Der Fels in der Nordwand ist brüchig und Sicherungsmittel sind auch nicht immer leicht anzubringen. Die alten Schlaghaken sind spärlich verteilt und dienen mehr der Orientierung, sofern man den einen Haken findet. Ein Hammer ist hier zum Nachschlagen sicherlich von Vorteil. Die Bewertung der Schwierigkeit dürfte eben aus den Zeiten der Erstbegeherin Mira Marko Debelak stammen, welche meinen höchsten Respekt hat. Die Skala ging damals nur bis 6. Da war ein 3er eine mittelschwere Tour. Ich würde bei der Smer Debelakove (So wie in den meisten alten Routen) überall einen Grad dazugeben, aber das ist natürlich subjektiv. Das Band im oberen Teil ist mit 40m gehen angegeben. Bei uns waren es eher 70-90m travesierendes leichtes Klettern in superbrüchigem Gestein ohne Absicherungen. Nach dem Band waren wir uns mit der Orientierung in der großen Wand nicht mehr ganz sicher. Den letzten Schlaghaken hatten wir vor 120 Klettermetern und Gedanken kamen auf, dass wir uns vielleicht verklettert haben. Ich hatte dennoch eine Vorstellung wie die Route verlaufen könnte und versuchte das Topo zu deuten. Nach weiteren 20 hakenlosen Metern fand ich wieder einen Schlaghaken in der Seillänge neben dem Turm (wenig markant) und die Freude war groß. Also gottseidank kein Verhauer. Die 5er Schlüsselstelle war mit drei Haken gut gesichert und verhältnismäßig leicht für mich zu klettern. Da musste ich in den spärlich abgesicherten brüchigen 3,4ern fast mehr schwitzen. Die letzten drei Ausstiegslängen im dritten Grad waren zu meiner Freude wieder gut gesichert (Alle 10m ein Haken) und damit auch leicht in der Orientierung.

Die Tour war für uns definitiv ein großes Abenteuer. Gesamt mit Zustieg, Klettern, Pausen und teilweise Orientierungsproblemen kamen wir auf 14h. Nach so einer Tour schmeckt der Burger und das wohlverdiente Bier um 21:30 im Pub von Kranjska Gora besonders gut.

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MAG. GABRIEL ALEXANDER
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