Winkelkogel (Süd+Westgrat)

05.08.2022

Doppelkombi mit 745 Klettermetern auf die Schartenspitze 1747m und den kleinen Winkelkogel 1918m

SÜDGRAT (460m, 3+)   

DIREKTER WESTGRAT (285m, 3+)

Meine erste richtig ambitionierte Klettertour seit 4 Monaten. Warum das? Ganz einfach, ich hatte nach den Osterferien eine Fußoperation, dann Corona, dann 4 Wochen keinen Führerschein, viel zu tun in der Arbeit und irgendwo dazwischen auch ein kleines Burnout. Aber jetzt ist alles gut bis auf die Hitze. Schaut ziemlich danach aus, dass wir uns in Zukunft das intensive Bergsteigen im Juni, Juli, August abschminken können bzw. es recht viele hitzefreie Tage geben wird, wo man eher nur am See herumlümmelt. Mein großes Aha-Erlebnis dazu, war letztes Jahr 2021 im Mont Blanc Gebirge. Wir starteten von der Turiner Hütte auf fast 3400m um 4 Uhr früh in der Dunkelheit mit dem Seil über den Gletscher und hatten beide T-Shirts an. Es muss um die 15-20 Grad gehabt haben. Also die Hitze macht auch in den Westalpen nicht halt, insofern muss man seine Urlaubsgewohnheiten, dank des Klimawandels überdenken. Aber bei dieser Tour hatten wir wirklich mehr als Glück. Ein makelloser Tag war angesagt nur leider mit 37 Grad im Tal. Zu unserem Glück, war der Südgrat von der anschließenden Wand überschattet, somit ist die Tour bis Mittags komplett im Schatten. Wir starteten um 5 Uhr vom Parkplatz und erreichen in 1,5h den Einstieg. Danach ging es ans Klettern am laufenden Seil. Wir hatten drei T-Blocks und ich konnte die ersten 5-6 SL in fast einer halben Stunde durchziehen. Das 1-2 Gelände war sehr leicht, man hätte es auch locker mit Bergschuhen klettern können. Die Routenfindung funktionierte problemlos und in den oberen 3+ Stellen sicherten wir vom Stand aus. Wir kamen ca. nach 2,5h an der Schartenspitze an und hatten nicht gerechnet so schnell zu sein.

Also weiter gings, wir hatten noch nicht genug vom Klettern. Der direkter Westgrat ist einen kleinen Tick schwerer, als der Südgrat und die Felswand ist mehr senkrecht. Die Haken sind dennoch gut zu finden und ausreichend vorhanden. Das große Set Friends hätten wir uns nachträglich sparen können, aber wenn man es zuhause lässt, dann braucht man es. Im Westgrat konnten wir eher weniger am laufenden Seil gehen, sondern sicherten von Stand zu Stand, waren aber trotzdem flott unterwegs und erreichten um 11 Uhr den kleinen Winkelkogel auf 1918m, wo wir zum ersten mal Sonne abbekamen. Wir konnten die Zeit gar nicht glauben. In ca. 4,5h waren wir die 745 Klettermeter durchgestiegen und dass obwohl ich seit 4 Monaten gar nicht viel trainieren konnte. Meine bis jetzt längste Tour in Klettermetern gemessen. Aber so ist das halt, wenn alles zusammenspielt und klappt.

Der Abstieg war ebenfalls unkompliziert. Man geht ca. 100m vom Gipfel in die erste Schlucht und hat dort 3x Abseiler mit 25m. Danach kommt man in das Schotterfeld, das man bis zum Weg runterlaufen kann. Am Weg spürten wir dann schon die starke Nachmittagshitze. Beim Gasthaus angekommen gab es einen Radler zur Erfrischung.

@ 2021 MEd. Mag. Gabriel Alexander 
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