Kolm Saigurn - Eisklettern

Zweitägiger Eisklettertrip nach Kolm Saigurn mit Selbstversorger am Autoparkplatz. Mehr menschliche Isolation geht in Coronazeiten nicht ;)

Als angehender Eiskletterer im Osten hat man es nicht einfach. Alte Bergfexe haben mir erzählt, dass in den 70er Jahren auch noch im Piestingtal der eine oder andere Eisfall gestanden ist. Das hat sich mittlerweile geändert und ich denke, gerade die Eiskletterer können ein Lied von den vielen Temperaturschwankungen erzählen, welche sich nicht positiv auf Eisfälle auswirken. Nach ein paar Jahren Eis-Abstinenz und mangelnder Ausrüstung & Partner konnte ich 2021 endlich 4 Eistouren verzeichnen. Der lohnendste Trip war jener nach Kolm Saigurn:

Obwohl das Gebiet rund um die Hütte angeblich an die 12 Eisfälle beherbergt (Es wird schon stimmen ;), war nur der Haupteisfall frei von Schnee. Also quasi für uns Flachland-Kletterer gleich mal ein harter Einstieg mit der Schwierigkeit W4. Mit vereinten Kräften konnten wir die 30m Vorsteigen und ein Toprope installieren, an dem wir dann im Toprope und Pink Point Stil an unserer Eisklettertechnik feilen konnten. Am Nachmittag ging es wieder mit den Skiern hinunter zum kalten Auto, Matte und Schlafsack. Die Nudeln aus dem Kocher mussten leider im Schneefall gegessen werden. Aber so ist das halt, ohne Kohle und ohne richtigem Camperbus. Da wärmt nur das Feuer des Abenteuers im Herzen. 

Am nächsten Tag ging es dann mit den Skiern nocheinmal zum Hauptfall in eine zweite Linie. Auch wenn die Kraft am zweiten Tag schon weniger war, konnten wir sehr viele Inputs mitnehmen, was Technik, Seilhändling, Kälte, Handschuhe usw. betrifft. In Summe ein sehr gelungener Trip und für mich sicher ein Highlight im Winter 2021.